(2013 - 2023)
Nach den ersten Suden mit einfachen Gerätschaften und stetiger Weiterentwicklung selbiger, reifte der Wunsch nach einer höheren Ausschlagmenge. Also: Aufstieg in die 50-Liter-Klasse.
Die Anlage steht im überdachten Außenbereich.
Der kleine Kessel (ganz links) ist der Maischekessel und fasst ca. 50 Liter Maische. Rechts daneben steht der große Wurstkessel mit maximal 125 Liter Fassungsvermögen zum Würzekochen. Geläutert wird über den Thermopot mit Läuterboden, zu erkennen rechts oben im Bild.
Beide Kessel sind für den Rauchabzug an einen Edelstahlkamin angeschlossen. Die Kühlung erfolgt mit einer selbstgebauten, einfachen Kupferspirale, durch die Regenwasser aus unserer unterirdischen Zisterne (2000 Liter) im Kreislauf gepumpt wird.
Der Brauprozeß:
Vor Braubeginn muß zuerst genügend Brennholz gehackt werden, um die beiden Kessel beheizen zu können. Für den Maischekessel eignet sich Fichtenholz oder Buchenspänchen, um schnell viel Hitze zu erzeugen. Zum Würzekochen eignen sich Buchenholzscheite am besten, um über 90 Minuten rollend zu kochen.
Erst danach beginnt der eigentliche Brauvorgang.
Schroten: Geschrotet wird mit einer Zwei-Walzen-Schrotmühle. Die ersten Sude wurden noch von Hand mit einer Kurbel geschrotet, aber in der 50-Liter-Klasse ist das recht mühsam und dauert recht lange. Deshalb kommt jetzt meine alte Bohrmaschine als Antrieb zum Einsatz.
Maischen: Der Maischprozeß ist bei dieser Anlage der anspruchvollste Teil, sowohl was die Erfahrung, als auch die Tätigkeiten angeht. In den Maischekessel werden 40 bis maximal 45 Liter Hauptguß gegeben und mit der Holzfeuerung auf 55°C Einmaischtemperatur gebracht. Unter ständigem Rühren von Hand oder mit Hilfe eines Rührwerks (damit nix anbrennt) wird das geschrotete Malz eingerührt. Danach wird Holz nachgelegt und auf 63°C (Maltoserast) hochgeheizt. Bei gutem Feuer steigt die Temperatur um ca. 1°C pro Minute. Sind 62°C erreicht, wird das Feuer mit einer Stahlschaufel aus dem Brennraum herausgenommen (und in den Heizofen in der Braustube "entsorgt"). Die aufgeheizten Kesselwände erwärmen die Maische um ein weiteres Grad auf die 63°C und halten diese Temperatur über den Zeitraum der Rast recht konstant. Sollte es, z.B. witterungsbedingt, zum Temperaturabfall kommen, wird mit einer kurzen Nachfeuerung (Pappe oder feine Spänchen) nachgeheizt. Für die zweite Rast bei 72°C (Verzuckerungsrast) wird wieder angeheizt, diesmal wird aber das Feuer erst bei 73°C herausgenommen, denn erfahrungsgemäß fällt bei der zweiten Rast die Temperatur aufgrund den größeren Temperaturunterschieds schneller ab. Nach jodnormal noch auf Abmaischtemperatur aufheizen, und fertig.
Läutern: Geläutert wird im isolierten Thermopot mit eingelegtem Siebboden. Die Maische wird dazu mit einer großen Suppenkelle aus dem Maischekessel in den Läuterbottich geschöpft. Anschließend wird dieser mittels Flaschenzug auf eine Höhe knapp über der Würzepfanne hochgezogen. Jetzt wird in die Maischepfanne die Nachgußmenge an Wasser gegeben und wieder Feuer gemacht, um auf die 78°C aufzuheizen. Während dieser Zeit setzt sich die Maische ab und das Läutern direkt in die Würzepfanne kann beginnen. Bis klare Würze kommt, wird die trübe Würze immer wieder zurück in den Läuterbottich gegeben.
Fällt der Würzespiegel auf den Treber ab, beginnt das Anschwänzen mit Nachgußwasser, welches wieder mit der Schöpfkelle in den Läuterbottich gegeben wird. Sobald genügend Würze in der Sudpfanne ist, wird diese mit Buchenholzscheiten angefeuert. Am Ende des Läuterns wird nochmal Wasser in die Maischepfanne gegeben und zum Kochen gebracht, um es später ggf. zum Einstellen der Stammwürze verwenden zu können.
Würze kochen: Beim Läutern wurde das Feuer im Feuerraum bereits an gemacht. Jetzt wird ordentlich Buchenholz aufgelegt, um bei geschlossenem Deckel den Kochbeginn zu erreichen. Kurz vor Kochbeginn wird der Deckel abgenommen, da sich eine dicke Schaumkrone bildet. Nach dem Eiweißbruch den Hopfen hinzu geben und dann immer wieder Holz nachlegen, um das rollende Kochen aufrecht zu erhalten. Ist das Kochende erreicht, wird das Feuer und die Glut wieder herausgenommen.
Kühlen: